Grußwort: Iris Magdowski

Liebe Leser,


dem 200. Todestag des Heinrich von Kleist, einem der markantesten preußischen Dichter und Dramatiker wurde 2011 ein einzigartiges Gedenkjahr gewidmet. Mit Veranstaltungen in allen Kunstsparten, mit Kongressen, Lesungen, Buchvorstellungen, Ausstellungen, Theater-, Musik- und Filmaufführungen, Rundfunk- und Fernsehproduktionen, Schreib- und Lesewettbewerben, Autorentreffen, Preisverleihungen und Publikationen wurde die Aktualität Heinrich von Kleists einem breiten Publikum, einer bundesweiten Öffentlichkeit, präsentiert.


Zu den lokalen Schwerpunkten des Kleist-Jahres gehörten aber nicht nur die Geburtsstadt des Dichters, Frankfurt (Oder) und die Stadt Berlin, in der Kleist in seinen letzten Lebensjahren wirkte und die der Ort seines Freitodes wurde, sondern auch Potsdam.
Auch wenn Kleist selbst seine sieben Jahre in Potsdam als „unwiederbringliche verlorene Jahre“ beschrieb, wird in der Kleist-Forschung diese Zeit als Wendejahre beschrieben.


Hier begann seine Loslösung von der angestammten aristokratischen und soldatischen Welt – geprägt durch die Ideen der Aufklärung, durch die Bekanntschaft mit Gleichgesinnten aus seinem Potsdamer Kreis und durch den Besuch der Großen Stadtschule zu Potsdam. Diesem Plädoyer für die Freiheit und für die Aufklärung fühlen sich die erwachsenen Lernenden und Lehrenden der Potsdamer Großen Stadtschule, die seit 2007 Kleistschule heißt, seither verbunden.


Ein Haus, an dem seit 273 Jahren Bildungsgeschichte geschrieben wird, präsentiert sich authentisch im Kleistschen Sinne durch Verstandesgebrauch mit dem Ziel aktiver Teilhabe in der Wissensgesellschaft und hoher Bildungsqualität. Mit Verantwortung und der Verpflichtung Kleist zu ehren und zu feiern, seine Persönlichkeit, die Dichtung und das Denken in den Mittelpunkt von kulturellen Veranstaltungen für Potsdam zu stellen, waren die Lehrenden und Lernenden maßgebliche konzeptionelle Initiatoren und Organisatoren des Potsdamer Kleist-Jahres.


Mit dem Freundes- und Förderverein der Kleistschule sowie zahlreichen Kulturträgern und Akteuren wie dem Hans Otto Theater und seiner großen Kleist-Bühnenproduktion „Amphitryon“, dem Filmmuseum Potsdam, dem freien „theater marameo“ und nicht zuletzt dem Journalisten und Schriftsteller Jens Bisky wurde ein anspruchsvolles, vielseitiges und verschiedenste Publikumskreise ansprechendes Jubiläumsprogramm umgesetzt, wie die vorliegende Dokumentation eindeutig belegt.


Sie haben Kleist gelebt und erlebbar gemacht. Sie haben einen alten Gast Potsdams mit seinen Tugenden und Leistungen im Bewusstsein der Bürger wiedererweckt.


Herzlichen Dank dafür!


Iris Magdowski


Wir danken der Landeshauptstadt Potsdam, besonders dem Kulturamt, für die finanzielle Förderung des Kleist-Jahres 2011.


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